Darreichung von medizinischem Cannabis

Medizinisches Cannabis kann auf unterschiedliche Art und Weise angewendet werden. Die verschiedenen Formen der Darreichung haben Einfluss auf die Art und den Eintritt der Wirkung, sowie die Dauer der Wirkung. Durch eine ärztliche Beratung kann die optimale Darreichungsform ausgewählt werden.

Inhalt Jetzt Rezept hochladen
Vaporizer

Vaporizer / Verdampfer

Bei dieser Methode wird das Pflanzenmaterial (ethanolische Extrakte oder Blüten) erhitzt und so verdampft. Vaporisieren bedeutet verdampfen. Das Vaporisieren bietet gegenüber dem Rauchen einige Vorteile. Beim Rauchen von Cannabis wird auch Tabak verwendet. Dadurch kommt es zu einer Belastung mit Schadstoffen. Außerdem enthält der Dampf von Vaporizern mehr Wirkstoffe (Cannabinoide: THC, CBD). Das Verdampfen ist sparsamer, es wird weniger Cannabis verbraucht.

Wir empfehlen die Verwendung von Vaporisatoren (Vaporizern) für den medizinischen Gebrauch. Auf dem Markt gibt es wenige Vaporisatoren, die als Medizinprodukt zugelassen sind. Es gibt zum Beispiel den Volcano Medic 2 (Tisch-Vaporisator) oder den Migthy Medic (tragbarer Vaporisator). Bei einer genehmigten Cannabistherapie erstatten die gesetzlichen Krankenversicherungen auf Antrag den Kaufpreis.

Wirkung: Die Wirkung der Inhalation tritt nach etwa ein bis zwei Minuten ein. Die maximale Wirkung wird schon nach etwa 15 Minuten erreicht und kann bis zu vier Stunden anhalten.

Die Dosierung kann über einzelne Züge erfolgen. Damit kann sich der Patient in Rücksprache mit dem Arzt langsam an eine optimierte Applikation herantasten.

Bei einer genehmigten Cannabistherapie erstatten die gesetzlichen Krankenversicherungen auf Antrag den Kaufpreis. Hierbei ist Ihnen Ihre MEDICON Apotheke gerne behilflich.

Cannabis Joint

Cannabis rauchen

Beim klassischen Rauchen wird Pflanzenmaterial, in Form einer Zigarette, eines Joints oder einer Wasserpfeife, verbrannt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass zusätzliche Schadstoffe (z. B. Teer) eingeatmet werden. Dabei können die Atemwege gereizt werden oder eine chronische Bronchitis entsteht.

Nachteile: Die Wirkung von THC ist im Zeitverlauf ungleichmäßig. Darüber hinaus werden die Atemwege durch das Beimischen von Tabak und das Verbrennen des Pflanzenmaterials geschädigt. Auch unterliegt hier die Bioverfügbarkeit von THC mit 2 bis 56 Prozent großen intra- und interindividuellen Schwankungen. Dabei spielen etwa die Häufigkeit, die Länge und das Inhalationsvolumen der Züge sowie der Zeitraum zwischen den Zügen eine entscheidende Rolle für das Ausmaß der THC-Resorption.

Cannabis-Tropfen

Cannabis-Tropfen

Cannabis in Tropfenform wird oral verabreicht. Deshalb nimmt der Körper den Wirkstoff sowohl über die Mundschleimhaut als auch über den Verdauungstrakt auf.

Wirkung: Es dauert etwa 30 bis 90 Minuten, bis die Wirkung eintritt. Das Maximum wird nach ungefähr zwei bis drei Stunden erreicht und verliert seine Wirkung nach vier bis acht Stunden. Die zeitgleiche Nahrungsaufnahme hat einen Einfluss auf die Wirkung. Die Cannabinoide werden durch fettreiche Nahrungsmittel besser aufgenommen.

Vorteil: Gerade für Patient:innen mit feinmotorischen Einschränkungen ist eine Einnahme von Cannabisölen einfacher. Das Öl kann direkt in den Mund getropft oder über einen Löffel eingenommen werden.

Cannabis-Kapseln

Cannabis-Kapseln

Cannabis Kapseln werden oral eingenommen und wirken über den Verdauungstrakt. 

Wirkung: Bei der oralen Einnahme von Cannabis tritt die Wirkung erst nach 30 – 90 Minuten ein. Daraufhin bleibt die Wirkung relativ konstant für einen längeren Zeitraum auf einem Niveau, bevor sie langsam ausklingt. Der Höhepunkt der Wirkung wird nach ca. zwei Stunden erreicht. Meist wird ein Wirkungszeitraum von vier bis sechs Stunden beschrieben.

Cannabis Kapseln werden häufig verwendet, wenn der typische Cannabisgeruch vermieden werden soll.

Cannabis-Spray

Cannabis-Spray

Das Cannabis Mundspray entfaltet seine Wirkung vor allem über die Mundschleimhaut.

Anwendung: Das Spray soll an verschiedenen Stellen des Mundhöhlenbereichs angewendet werden. Bei jeder Verwendung soll der Ort der Anwendung im Mund geändert werden.

Wirkung: Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis die optimale Dosierung gefunden wird und es können während dieser Zeit Nebenwirkungen auftreten. Diese sind üblicherweise schwach und klingen nach einigen Tagen ab.

Cannabis-Tee

Cannabis als Tee

Hierbei werden Cannabisblüten bei 100 Grad für 15 Minuten in kochendes Wasser gelegt. Für vergleichbare Ergebnisse ist es wichtig, dass das Wasser gleichmäßig temperiert und die Ziehdauer gleichbleibend ist.

Wirkung: Bei dieser Anwendung dauert es etwa 30 bis 90 Minuten, bis die Wirkung eintritt. Das Maximum wird nach ungefähr zwei bis drei Stunden erreicht und verliert seine Wirkung nach vier bis acht Stunden. Die zeitgleiche Nahrungsaufnahme hat einen Einfluss auf die Wirkung. So können die Cannabinoide beispielsweise durch fettreiche Nahrungsmittel besser aufgenommen werden.

Nachteil: Cannabinoide sind sehr schlecht wasserlöslich. Dadurch werden nur etwa fünf Prozent der Inhaltsstoffe tatsächlich im Tee gelöst. Durch eine Kochzeit von 30 Minuten kann der gelöste Anteil um das Eineinhalbfache erhöht werden. Allerdings kann es auch hier zu erheblichen Schwankungen in der Dosierung kommen.